An einem Abend in London hebt Achu den Wasserkocher vom Herd und zählt innerlich «1, 2, 3...» – das ist das «Abkühlkodewort», das sie von Teebauern in Fengqing gelernt hat. Nachdem sie bis 10 gezählt hat, sinkt die Temperatur des kochenden Wassers auf etwa 85 °C. Gießt man es dann in eine weiße Porzellan-Teebowle, entfaltet sich das honigartige Aroma des Yunnan-Schwarztées langsam wie ein Sonnenuntergang. Tatsächlich steckt bei der Zubereitung von Dianhong kein Hokuspokus dahinter, nur drei Zahlen: Wassertemperatur 85–90 °C, Tee-Wasser-Verhältnis 1∶50, Ziehzeit ab 5 Sekunden. Im Folgenden erläutern wir diese drei Punkte genau, sodass auch Einsteiger innerhalb einer Lieddauer den Geschmack eines Meisters erzielen können.

Zubereitung von Yunnan-Schwarztee

Zubereitung von Yunnan-Schwarztee

1. Warum das kochende Wasser erst etwas abkühlen lassen?

Die großen Blätter aus Yunnan enthalten von Natur aus einen hohen Gehalt an Tee-Polyphenolen und Koffein. Bei 100 °C wird die Bitterkeit sofort «herausgekocht». Experimentelle Daten zeigen: Bei einer Temperatur von 85–90 °C verläuft die Freisetzung von Thearubiginen und aromatischen Alkoholen am gleichmäßigsten. So bleibt das charakteristische Aroma nach Süßkartoffel und Litschi-Süße erhalten, ohne dass sich ein unangenehmes Ziehen im Gaumen bildet[^53^]. Kein Thermometer daheim? Kein Problem: Nach dem Kochen den Deckel öffnen und 30 Sekunden warten, oder den Wasserkocher 20 cm hoch halten, um das Wasser während des Gießens um etwa 5 °C abkühlen zu lassen.

2. Tee-Wasser-Verhältnis 1∶50: Die sichere Basis für Einsteiger

4 g Trockentee auf 200 ml Wasser – das ist das ideale Verhältnis für eine Portion in der Teebowle. Zu viel Tee führt bereits in den ersten beiden Aufgüssen zu übermäßiger Bitterkeit; zu wenig Tee lässt das Aroma oberflächlich und die Brühe dünn wirken. Möchten Sie eine intensivere Tasse? Erhöhen Sie maximal auf 5 g. Mehr macht den Tee schon zur Kräutermedizin.

3. Timing: Ab 5 Sekunden, pro Aufguss jeweils verlängern

  • 1. Aufguss: 5 Sekunden: Damit „erwacht“ das Teeblatt, auch „Tee wecken“ genannt.
  • 2.–3. Aufguss: 8–10 Sekunden: Hier entfalten sich Blütenaromen und Honignoten am intensivsten.
  • ab 4. Aufguss je Aufguss +5 Sekunden: Die großen Blätter sind langlebig, auch nach sechs bis sieben Aufgüssen bleibt der Geschmack süß und samtig.

Teebecher oder Teekanne? Kommt darauf an, was Sie trinken möchten

Ein Glasbecher lässt die Farbe des Tees wie einen Sonnenuntergang erscheinen – ideal zum Fotografieren. Weiße Porzellan-Teebowlen nehmen kein Aroma auf und verstärken den wildblumigen Duft des Dianhong. Eine alte Yixing-Teekanne? Die heben Sie sich besser für den Winter auf – sie verleiht der Brühe eine zusätzliche, wärmende Geschmacksschicht.

1. Drei Tipps, um Bitterkeit zu vermeiden

  1. Zuerst „Staub spülen“: Nach 3 Sekunden abgießen, entfernt oberflächlichen Staub und reduziert die Reizwirkung.
  2. Hoch gießen: Dünnere Wasserstrahlen kühlen zusätzlich ab und erhöhen den Sauerstoffgehalt.
  3. Schnell abgießen: Lassen Sie die Teeblätter nicht im Wasser „baden“, sonst setzt sich die Bitterkeit ab.

2. Kurzwissen in einer Minute: Höhe und Wassertemperatur

In Kunming, auf 1900 Meter Höhe, beträgt der Siedepunkt des Wassers nur 93 °C. Die dortigen Teeexperten gießen direkt nach dem Kochen auf. In tiefer gelegenen Städten sollten Sie das Wasser jedoch kurz abkühlen lassen – etwa auf 90 °C, um die Teeblätter nicht zu verbrennen.

3. Die letzten 15 Sekunden

Schenken Sie den Tee in die Tasse, riechen Sie zuerst, dann kosten: Das Blütenaroma erinnert an frisch geschälte Litschi, die honigartige Note bleibt zart auf der Zunge – genau das ist der Yunnan-Morgen, den 90 Sekunden Zubereitung bringen. Wenn Sie mehr über die Unterschiede zwischen Frühjahrstees und Herbsttees erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel zum Saisongeschmack. Bereit zum Kauf? Schauen Sie sich unseren bio-zertifizierten Dianhong-Schwarztee an. Egal, ob Einsteiger oder Tee-Experte – wir haben das passende Produkt für Sie.